„Today i’m a superhero.“ Heute bin ich eine Superheldin. Denn als Superheldin kann ich alles und alle bewundern mich dafür. Ich stehe mit stolzgeschwellter Brust auf und starte fit, motiviert und auf Hochleistung eingestellt in den Tag. Der Tag wird super. Ich gebe alles. Zufrieden und erschöpft falle ich ins Bett, um am nächsten Tag wieder 100% zu geben.
Aber ich bin keine Superheldin. Ich verpenne morgens. Wache zerknautscht auf, scrolle erstmal mein Handy durch. Instagram gucken, E-Mails checken, langsam Richtung Kaffeemaschine. Ja ich weiß, grüner Tee wär besser. Und Früchte, am besten Erdbeeren mit Haferflocken und Blaubeeren drapiert auf einem wunderschönen Porzelanteller, wären auch viel cooler als der Toast mit Käse. Mein Tag fängt schluffig an, dann kommt die produktive Hochphase. Denn die Arbeit muss gemacht werden, die Kunden scharren mit den Füßen, wollen fertige Ergebnisse. Kein Bock. Jaja, ich mach es jetzt. Nachmittags irgendwie zu ausgepowert, um noch etwas zu kochen. Irgendwie zu anstrengend. Noch ein Toast mit Käse.
Moment mal! Stop!
Was wäre denn, wenn ich einfach so tun würde, als wär ich eine Superheldin? Einfach so. Einfach so, als hätte ich meine Ziele schon erreicht. So wie die Frauen in den Zeitschriften, die bewundert werden, dass sie alles so toll managen und trotzdem immer top gestyled aussehen. Wie die, die jede Mahlzeit zum Healthy Food Event machen und wie die, die sich abends noch die Zeit nehmen, um ihre Skin Care Routine ne Stunde durchzuziehen. „Me-Time, das ist mir so wichtig“, sagen sie. „Man sollte sich immer was gutes tun“, sagen sie.
Jaja Schrulla, du hast doch gut reden. In deinem „ELLE-Decorations-Haus“ mit deinen perfekten Haaren. Die sind immer frisch gewaschen und gestyled. Nicht wie bei mir: fettig und vom Schlafen zerzaust in einen Dutt geknotet. „Bitte mach, dass der Kunde jetzt nicht noch skypen will“, sonst muss noch die halbleere Flasche Trockenshampoo her und das deckendste Puder draufgeklatscht werden. Gott sei Dank ist das Bild nicht HD!
Ja was wäre denn, wenn alles anders wär? Was wäre denn, wenn ich meine hochgesteckten Ziele schon erreicht hätte? Wie würde ich mich verhalten? Und die Frage, die ich mir letztens gestellt habe, war: „Warum tu ich nicht einfach so?“
Ich tu jetzt einfach so! Ich zieh alles durch, von den Erdbeeren mit Haferflocken bis zum gestylten Haar, was keiner zu Gesicht bekommt (denn ich arbeite ja von zuhause aus), bis zu dem kuscheligem super stylischen Pullover, den ich mir letztens gekauft hab und den ich noch nicht anziehen konnte – war noch kein passender Anlass da.
Soll ich dir sagen, was dann ist? Dann ist alles einfach geil! Alles fluppt! Keiner kann mir was. Ich fühle mich fantastisch. Girl Boss. Ich fühle mich stark und unbezwingbar. Ich kann alles schaffen.
Warum tust du nicht einfach so, als wenn du dein Ziel erreicht hättest? Probier es aus! Es fühlt sich genial an.
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